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Zarina Tadjibaeva

Zarina Tadjibaeva (*1975) ist eine in Zürich aktive vielseitige Performerin, Regisseurin und Autorin, die sich in ihren Arbeiten immer wieder mit Ritualen, Sprachen und Traditionen aus unterschiedlichsten Ländern und Regionen dieser Welt künstlerisch auseinandersetzt. Sie ist in der ehemaligen Sowjetrepublik Tadschikistan in Zentralasien aufgewachsen und studierte in Duschanbe Elektrotechnik. Ab 1996 studiert sie an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken Deutsch sowie Übersetzen und Dolmetschen. 2008 bis 2012 bildet sie sich an der Schauspielschule Zürich zur Schauspielerin aus, 2012 bis 2016 besucht sie das Musikkonservatorium Zürich und studiert klassischen Gesang. Gegenwärtig forscht sie zu Ritualen des Verabschiedens und arbeitet mit Embodiment Techniken, in denen es darum geht, diese Themen in körperlichen Ausdrucksformen zu verinnerlichen.

Seit über zwanzig Jahren arbeitet Zarina Tadjibaeva als Behördendolmetscherin für Persisch und Russisch im Asylwesen und ist somit Teil des Systems, das über das Schicksal von geflüchteten Personen entscheidet. Der Krieg in der Ukraine und die Ungleichbehandlung von geflüchteten Menschen aus anderen Kriegsregionen hat sie in eine persönliche Krise gestürzt. Im performativen Selbstporträt Neutralisiert – Wie verstehen Sie die Dolmetscherin setzt sich die Künstlerin und Asyldolmetscherin Zarina Tadjibaeva ihrer eigenen Anhörung aus. Unter der Regie von Julia Skof, in enger Kollaboration mit den beiden Videokünstlern Tillo Spreng und Joerg Hurschler ist ein interdisziplinäres Stück entstanden, welches die unsichtbaren Schichten einer Anhörungssituation beleuchtet und diese nach ihrer Menschlichkeit befragt. Aktuell entsteht das Soloprogramm Verschwommener Mond. Trauma und Demokratie (AT).

Website: www.zarina.ch

Nominiert vom Kanton Zürich